Sehenswürdigkeiten

Addis Ababa

Die quirlige 4 Millionen Metropole auf 2.400 m Höhe ist kaum vergleichbar mit dem Rest des Landes. Hochhäuser, Shoppingcenter und internationale Restaurants reihen sich aneinander; ein hochmoderner Zug verbindet wichtige Stadtteile miteinander; man sieht provisorisch errichtete Kaufläden, große Supermärkte, Ziegenherden, Espressobars und Nachtclubs. Addis Abeba ist eine Mischung aus bäuerlichen Wurzeln und Großstadtflair.

Die Hauptstadt ist nicht nur wirtschaftliches und politisches Zentrum des Landes, es gibt auch viel zu entdecken: Ein Ausflug auf den nahegelegenen Entoto-Berg lohnt sich für einen großartigen Ausblick auf Stadt und Umgebung. Im Nationalmuseum trifft man auf eine Auswahl von äthiopischen Kunst- und Handwerksobjekten sowie auf die berühmte Lucy – einen der ältesten Skelettfunde unserer menschlichen Vorfahren. Auch der Besuch des größten Freiluftmarkts Afrikas, dem Merkato, lohnt sich. Hier ist nahezu jede erdenkliche Ware erhältlich – von der Ziege über äthiopische Kunst bis hin zum Computer. Ein Highlight ist der „Recycling Markt“, auf dem alte Autoreifen zu Sandalen verarbeitet werden, Wellblech zu Metalleimern oder Olivenölkännchen aus Italien zu Kaffeekannen.

Äthiopien Reise - Lucy im Nationalmuseum Addis Abeba
Äthiopien Reisen - Bete Giyorgis Felsenkirche in Lalibela

Lalibela

Ein mystischer Ort des Glaubens, weltberühmt für seine Felsenkirchen. Lalibela liegt auf 2.542 m, etwas abgelegen im Gebirge. Die Einwohnerzahl der noch recht kleinen Stadt hat sich in den letzten Jahren vervielfacht; viele junge Leute suchen hier nach Möglichkeiten für ein Leben abseits der traditionellen Landwirtschaft.

In der einstigen Herrscherstadt Äthiopiens liegt „das achte Weltwunder“ – 11 in Stein gemeißelte Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die durch ein Netzwerk aus Tunneln miteinander verbunden sind und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Der damalige Kaiser Gebra Maskal Lalibela hatte sich zum Ziel gesetzt, ein „zweites Jerusalem“ als Pilgerstätte Äthiopiens zu errichten. Er veranlasste den Bau der Kirchen, der 100 Jahre lang andauerte. Für die Menschen dieser Zeit war der Bau solch imposanter Kunstwerke unvorstellbar, und so verbreitete sich der Glaube, dass Engel an dem Werk beteiligt gewesen sein mussten. Und tatsächlich ist die Architektur und filigrane Beschaffenheit der Stätte beispiellos. Der Ort ist wichtige Pilgerstätte des Äthiopisch-Orthodoxen Christentums. Besonders an Weihnachten und Ostern pilgern tausende Menschen aus dem ganzen Land hierher und zelebrieren die christlichen Feste mit Gesang und Tanz.

Gondar

Die Kaiserstadt des 17. und 18. Jahrhunderts liegt auf 2.200 m Höhe in den Ausläufern des Simiengebirges. Mittelalterliche Burgruinen, italienische Gebäude aus der Zeit der Besetzung sowie Bauten aus der postkommunistischen Ära verleihen der Stadt einen ganz eigenen Charme. Highlight ist die Burganlage Gondars, in der ehemalige Herrscher zahlreiche Paläste für sich und ihre Familien errichteten. In der UNESCO-Welterbestätte ist die aufwühlende Geschichte der äthiopischen Kaiserdynastien nahezu greifbar, die geprägt ist von künstlerisch-musikalischen Herrschaften, reformierenden Regenten bis hin zu Geschwistermorden aus Machtgelüsten.

Ein Stück weiter liegt das „Bad des Fasilidas“, ein kleines Wasserschloss in einer idyllischen Anlage. Hier wird jährlich das Fest zur Erinnerung an die Taufe Jesu Christi (Timkatfest) gefeiert.

Schließlich lohnt sich unbedingt der Besuch der Kirche Debre Berhan Selassie, die für ihre wunderschönen Wand- und Deckenmalereien bekannt ist. Das Motiv des Engelsgesichts wurde zu einem beliebten Gegenstand der Äthiopischen Kunst.

Urlaub in Äthiopien - Gondar Burganlagen
Äthiopien Reisen - Antike Stadt Axum

Axum

Die kleine Stadt auf 2.100 m Höhe hat eine große antike Vergangenheit. Ihre Geschichte beginnt 3.000 Jahre vor unserer Zeit. Die Stadt bildet den Ursprung des damaligen Axumitischen Reiches und somit der heutigen äthiopischen Zivilisation. Sie war Hauptstadt eines der mächtigsten Reiche jener Zeit und betrieb intensiven Handel mit den verschiedensten Ländern, unter anderem mit dem damaligen römischen Reich.

Der Legende nach brachte einst König Menelik I., Sohn der Königin von Saba und König Salomon, die Heilige Bundeslade mit den Tafeln der Zehn Gebote Gottes von Jerusalem nach Axum. Seitdem soll sie dort aufbewahrt werden. Jährlich pilgern tausende Äthiopier in die heilige Stadt, deren Bauwerke UNESCO-Weltkulturerbe sind. Ihre Relikte sind Symbol einer glorreichen Vergangenheit. Unter ihnen befinden sich antike Herrscherpaläste, gigantische Obelisken, der Palast der Königin von Saba sowie ein Stelenpark, der einst als Friedhof axumitischer Herrscher diente.

Bahir Dar & Tana-See

Die hübsche Stadt Bahir Dar liegt am größten See des Landes, dem Tana-See. Dank ihrer palmengesäumten Straßen wird sie auch als die „Riviera Äthiopiens“ bezeichnet. Ein Spaziergang am Seeufer lädt zum Relaxen ein. Beim Besuch des lokalen Marktes von Bahir Dar entdeckt man traditionelles Handwerk, Schmuck, Baumwollschals, Gewürze sowie Strohkörbe, für die Bahir Dar im ganzen Land bekannt ist

Im Tana-See liegen 37 dicht bewaldete Inseln; auf vielen von ihnen findet man Klöster und Kirchen aus dem 14. – 19. Jahrhundert. Ihr architektonischer Stil ist mit seinen Rundformen, den Lehmwänden und den kegelförmigen Strohdächern typisch für die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche. Die Inseln bieten Heimat für eine vielfältige Vogelwelt sowie lebhafte Colobus-Affen.

Das Gebiet des Tana-Sees ist Überwinterungsort vieler europäischer Vogelarten. Auch Flusspferde und Krokodile leben hier sowie zahlreiche Fische. Sie sind Lebensgrundlage der lokalen Fischer mit ihren traditionellen Papyrusbooten, hergestellt aus den Papyrusstangen am Seeufer.

Dem Tana-See entspringt der Blaue Nil, einer der beiden Zuströme des Nils. Etwas außerhalb von Bahir Dar liegen die herrlichen Wasserfälle des Blauen Nil, umgeben von saftig-grüner Landschaft. Der Tana-See und sein Umland gehören seit 2015 zu den UNESCO Biosphärenreservaten.

Äthiopien Urlaub - Fischer auf dem Tanasee

Harar

Die östlich gelegene Stadt Harar ist für äthiopische Muslime nach Mekka, Medina und Jerusalem die viertheiligste Stadt. Ihre Altstadt, umgeben von einer Festungsmauer, ist als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt und besteht seit über 1000 Jahren. Die farbenfrohen Märkte, unzähligen Moscheen, bunten Häuser, das einzigartige Harari-Volk und das traditionelle Korb-Handwerk des Hadare-Volks sind herrlich anzusehen.

Über Jahrhunderte hinweg war Harar eine der wichtigsten Handelsorte am Horn von Afrika, unter anderem für Stoffe, Tiere, Leder, Schmuck und Sklaven.

Nachts kann man die „Hyänen-Männer“ am Stadtrand besuchen, die dort jeden Abend wilde Hyänen füttern. Wer möchte, darf den Hyänen selbst etwas geben – mit dem Mund!

Äthiopienreise - Traditioneller Tanzclub
Äthiopien Natur Rundreisen vom Äthiopien-Spezialisten

Simien Nationalpark

„Massive Erosionen erschufen auf dem äthiopischen Hochplateau über die Jahre eine der weltweit spektakulärsten Landschaften der Welt.“

So beschreibt die UNESCO das beeindruckende Gebirge, das seit 1969 als UNESCO Nationalpark ausgewiesen ist. Der 136 km2 große Park bietet Wandermöglichkeiten durch eine malerische, afroalpine Szenerie mit atemberaubenden Aussichten. Flora und Fauna sind bemerkenswert; Arten der eurasischen und afrikanischen Tierwelt treffen hier zusammen. Über 10.000 der seltenen Gelada-Affen leben in dem Gebirge und lassen sich auf einer Wanderung ganz aus der Nähe beobachten. Weitere Besonderheiten sind der Äthiopische Steinbock, der nur noch im Simiengebirge aufzufinden ist sowie der Äthiopische Wolf, eines der weltweit seltensten Raubtiere.

Zu der spektakulären Landschaft des Nationalparks gehören ebenfalls Äthiopiens höchster Berg Ras Dashen (4.545 m) sowie der höchste Wasserfall Jinbar, auch „Tor zur Hölle“ genannt.

Balegebirge

Die Höhen des Balegebirges reichen von 1.550 m bis hinauf zum zweithöchsten Gipfel des Landes, dem Tulu Dimtu auf 4.377 m. Der Blick vom Gipfel ist einzigartig und offenbart bizarre Gipfelformen und zerklüftete Hänge. Mit dem Bale Mountains Nationalpark wird auf einer Fläche von 2.471 km2 eine der größten afroalpinen Landschaften Afrikas geschützt. Hier leben unter anderem der Äthiopische Wolf, der Berg-Nyala (eine seltene Antilopenart), die Bale-Grünmeerkatze sowie weitere Säugetierarten. Auch eine Reihe endemischer Vogelarten sind hier zu Hause wie Blauflügelgans, Goldhalspieper oder Blanford-Lerche.

Danakil-Wüste & Vulkan Erta Ale

Die Danakil-Wüste im Nordosten Äthiopiens gehört zu den heißesten und unwirtlichsten Orten der Erde. Teile davon liegen bis zu 116 m unter dem Meeresspiegel; nachmittags kann es über 50° Grad heiß werden. Einst war die Danakil-Wüste ein Teil des Roten Meers. Durch tektonische Bewegungen wurde dieser Teil des Meeres abgeschnitten, und es entstand ein riesiger Salzsee. Im Laufe der Jahrtausende verdunstete das Wasser und hinterließ dicke Salzschichten in fantastischen Formationen. Hinzu kommen die heißen Quellen der Region, die reich an Schwefel, Kaliumkarbonat und Salz. Sie sind die Ursache der atemberaubenden und einzigartigen Farbspiele der Gesteinsformationen, auf die man hier trifft. Die Szenerie erstreckt sich über ein weites Feld und ist einfach spektakulär.

Die Danakil dient als Salzquelle für weite Teile Äthiopiens. Arbeiter schlagen Salzblöcke aus dem Boden, die auf Kamelkarawanen in die Städte gebracht und ins ganze Land verkauft werden.

Nicht unweit von hier liegt der Erta Ale, einer der wenigen Vulkane weltweit mit permanentem Lavasee. Er erhebt sich mit 50 m Breite und 600 m über dem Meeresspiegel aus der kargen Danakil-Wüste. In der Sprache des Wüstenvolks Afar bedeutet Erta Ale „Rauchender Berg“; sein südlichster Punkt ist als „Tor zur Hölle“ bekannt. Bei einer Besteigung genießt man einen großartigen Blick über die umliegende Landschaft und kann die imposanten Lavaausbrüche im Vulkankrater aus direkter Nähe beobachten.

Äthiopien Reisen - Aktivreise zum Vulkan Erta Ale
Äthiopien Reisen - Karo Volk
Äthiopien Reisen - Mursi Volk

Völker des Südens

Im Vielvölkerstaat Äthiopien leben ca. 100 verschiedene ethnische Gruppen. Besonders im Süden des Landes sind die Kontraste in Lebensweisen, Brauchtümern und Traditionen der Gruppen sichtbar. Sie reichen von unterschiedlichem Hüttenbau über verschiedene Landwirtschaftsarten bis hin zu abwechslungsreichen Körperbemalungen und Körperschmuck.

In der Umgebung der Stadt Arba Minch lebt das Volk der Dorze. Sie sind bekannt für ihre Baumwollweberei und bienenstockförmigen Häuser. Die Zierbanane, auch “falsche Banane”, spielt eine große Rolle im Leben der Dorze. Deren Stamm wird unter anderem zum Essen verwendet und ihre Blätter zum Hausbau. Eine weitere lokale Spezialität ist der Honigwein tej.

Etwas weiter südlich liegen die Dörfer der Konso. Sie haben ihren Lebensstil perfekt an ihr natürliches Umfeld angepasst und konstruieren genialen Terrassenbau zur Bewirtschaftung von gebirgigen Äckern und Feldern. Die Terrassen schützen sowohl vor Überflutung als auch vor Beschädigung durch Vieh.

Westlich von Konso befindet sich der wunderschöne Mago Nationalpark. Über dessen westliche Hälfte erstreckt sich das Gebiet der Mursi, die für ihre Lippenteller bekannt sind. Die Mursi-Frauen bekommen einen kleinen Schnitt in die Unterlippe, den sie mit Holzstiften und später mit Lehmtellern weiten. Während sich die Frauen mit Lippentellern und anderen Piercings schmücken, demonstrieren die Männer ihren Mut und Ausdauer in Stockkämpfen. Die Mursi gehören zu einem der Völker, die noch weitgehend unberührt von modernen Einflüssen leben.

Weitere Völker sind unter anderem die Hamer, dessen Frauen ihr Haar traditionell mit Lehm “färben” sowie die Karo, deren Körper mit herrlichen Farben und Mustern dekoriert sind.

Auf einer Reise durch Äthiopiens Süden erlebt man einzigartige und spannende Begegnungen.

Auf den Seiten der UNESCO finden Sie weitere Infos zu den Welterbestätten und Biosphärenreservaten.

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